Handbuch Coaching

Handbuch Coaching

von: Christopher Rauen

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2021

ISBN: 9783844422597

Sprache: Deutsch

724 Seiten, Download: 6938 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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Handbuch Coaching



|9|Vorwort


Im Vorwort zur ersten Auflage im Jahr 2000 hatten wir erwartet, dass das Handbuch Coaching ein unentbehrliches Standardnachschlagewerk für Wissenschaftler1 und Studierende wird, ebenso wie für Praktiker, die sich einen übergreifenden theoretischen, methodischen und praktischen Überblick verschaffen wollen. Diese Erwartung hat sich sehr schnell und überzeugend erfüllt, wie Buchbesprechungen in Fachzeitschriften und Zitate in wirtschaftsnahen Zeitungen und nicht zuletzt die Nachfrage zeigten. Das Handbuch hat sich als erste interdisziplinäre und richtungsübergreifende sowie umfassende Standarddarstellung zum Stand der Entwicklung von Coaching in Organisationen etabliert. Die erste Auflage hat sich so schnell verkauft, dass schon 2002 die zweite, überarbeitete Auflage erscheinen konnte. 2005 erschien wiederum nach relativ kurzer Zeit die dritte, wiederum überarbeitete Ausgabe. Nun liegt nach zeitlichem Abstand die vierte, vollständig überarbeitete und erweiterte Ausgabe vor.

Mit jeder Überarbeitung ist das Handbuch zusammen mit dem Anwendungsfeld Coaching gewachsen und umfangreicher geworden. Diese Ausgabe wurde vollkommen in der Grundgliederung und unter Hinzunahme neuer Themen und Autoren überarbeitet, ohne wichtige Standardthemen aus den früheren Auflagen zu vernachlässigen. 36 bekannte Autorinnen und Autoren ganz unterschiedlicher theoretischer und praktischer Richtungen bringen ihr Wissen in dieses strukturierte, gemeinsame Werk mit 30 Kapiteln ein. Wie die Neubearbeitungen bisheriger und die neu aufgenommenen Kapitel zeigen, ist die Entwicklung des Gebiets in den letzten Jahren nicht stehen geblieben. Coaching hat sich heute als praktisch und wissenschaftlich anerkannte Profession etabliert. Das Handbuch zeigt die Expansion von Coaching in immer mehr Themen und Anwendungsfelder, mit vielfältigen alten und neuen Methoden, mit klassischen und neuen Varianten, die sich immer weiter differenzieren und kombinieren. Das Handbuch vermittelt den aktuellen Stand. Das Nachschlagen und Lesen lohnt sich.

|10|Zum Inhalt des Handbuchs


Das Buch gliedert sich in vier Teile: I Grundlagen, II Forschung, III Konzepte und IV Praxis.

Den Anfang in Teil I (Grundlagen) macht ein Kapitel zur Geschichte des Coachings in den USA, Großbritannien und Deutschland. Das Kapitel lädt zur Reflexion über Wurzeln und Unterschiede der Coaching-Profession zwischen diesen Ländern ein.

Wer eine kurze Einführung und Übersicht über Coaching-Methoden sucht, findet sie im zweiten Kapitel über Varianten des Coachings. Grundlage ist hierbei eine Zusammenstellung wichtiger Definitionsmerkmale und Unterscheidungen von Coaching von anderen Interventionen. Hervorgehoben werden dabei die Förderung ergebnisorientierter (Selbst-)Reflexion, unterstützende Ressourcenaktivierung sowie Hilfe zur Selbsthilfe, mit dem Ziel einer (Wieder-)Herstellung und/oder Verbesserung der Selbstregulationsfähigkeiten der Klienten. Der Hauptteil des Kapitels liefert kurze Einführungen in die etablierten Varianten des Einzel-, Gruppen- und Organisations-Coachings, daneben auch Selbst-Coaching, Coaching mit mehreren Coaches sowie Online- und Digital-Coaching. Als übergreifende Fragen werden externe oder interne Coaches und Coaching durch Führungskräfte diskutiert.

In den nachfolgenden Kapiteln zu Teil I werden die wichtigen klassischen bis neuesten Coaching-Varianten eingehender beschrieben: Einzel-Coaching, Gruppen-Coaching, Organisations-Coaching und Digitales Coaching. Diese Kapitel liefern nicht nur allgemeine Definitionen und Abgrenzungen, sondern auch Beschreibungen zum jeweiligen Rahmen und zum praktischen Ablauf. Die Kapitel zu den verschiedenen Coaching-Varianten beschreiben anschaulich, wie das Coaching jeweils durchgeführt werden kann und worauf dabei zu achten ist. Das Kapitel über Digitales Coaching lässt uns erahnen, mit welchen neuen Medien und welchen lernfähigen technologischen Systemen Coaching bereits jetzt und zukünftig unterstützt werden kann. Auch wenn heute manche dieser Tools noch nicht sehr nutzerfreundlich erscheinen, sollten wir sie kennen, um frühzeitig vorherzusehen, wohin die Zukunft uns und unsere Klienten führt. Coaches werden künftig technologisches Wissen und praktische Erfahrungen für eine reflektierte Anwendung der neuen Tools benötigen.

Abgerundet wird der erste Teil mit drei übergreifenden Kapiteln. Das erste beschreibt die Coach-Kompetenzen in einem sehr systematischen und umfassenden Modell, das zweite analysiert Coaching-Ausbildungen und ihre Anbieter, mit umfangreichen Untersuchungen zur Bewertung der Qualität von Coaching-Ausbildungen durch die Teilnehmenden. Das letzte Kapitel in diesem Teil behandelt die Qualität im Coaching und unterscheidet dabei sehr systematisch verschiedene Qualitätsebenen.

Teil II (Forschung) ist neu und startet mit einem Überblick über die aktuelle Coaching-Forschung. Ausgangspunkte sind dabei die Themen, die in Befragungen von |11|deutschsprachigen Coaches nach ihren praktischen Erfahrungen besonders häufig genannt werden. Zu den Themen werden Anregungen der Forschung für eine innovative Praxis zusammengestellt. Die Überprüfung der Wirksamkeit von Coaching durch wissenschaftliche Studien nimmt ein zweites Kapitel in diesem Teil auf. Es fasst den aktuellen Forschungsstand zusammen. Wie nach anderen Übersichtsdarstellungen zur Wirksamkeitsforschung können wir auch hier darauf verweisen, dass methodisch sorgfältige Untersuchungen und zusammenfassende „Metaanalysen“ belegen, dass „Coaching wirkt“. Allerdings ist dies nicht in jeder Wirksamkeitsstudie der Fall und die Wirkungen sind nicht so stark, wie es zu wünschen wäre. Umso wichtiger ist es, im Folgekapitel die Wirkfaktoren und Coaching-Prozessforschung zu studieren und die Forschungserkenntnisse für praktische Verbesserung zu nutzen.

Coaching hat dabei nicht nur positive Wirkungen. Coaches und Klienten berichten in Befragungen, dass es auch Negative Nebenwirkungen von Coaching für Klienten, Coaches und Organisationen gibt. Sie werden in einem Kapitel wiedergegeben und regen zu praktischen Reflexionen und Verbesserungen an. Ein anderes, bisher wenig beachtetes Thema wird im anschließenden Kapitel behandelt. In manchen Coaching-Konzepten wird unterstellt, dass die Klienten in ihren Grundmotiven wachstumsorientiert sind. Klienten aber, die sicherheitsorientiert sind, brauchen andere Interventionen, um sich entwickeln zu können. Das Kapitel über Motivationale Passung im Coaching stützt sich auf eine empirisch bestätigte Grundlagentheorie der Selbstregulation und zeigt, wie im Coaching die motivationale Orientierung herausgefunden und welche passenden Interventionen angewandt werden können. Den Abschluss von Teil II bildet ein Kapitel zur Evaluation von Coaching-Prozessen und -Ergebnissen, das beschreibt, wie Evaluationen von Coaches und Organisationen durchgeführt und zur Verbesserung der Wirksamkeit von Coaching genutzt werden können. Vorgestellt werden typische Fragen, die auch von Praktikern mit wenig Aufwand selbst zur Bewertung ihrer Coaching-Prozesse und -Ergebnisse verwendet werden können. Behandelt werden daneben Voraussetzungen und Möglichkeiten der Verwendung von Wirtschaftlichkeitskennziffern wie ROI. Besonders aussagekräftig, aber aufwendig sind Methoden zur Verhaltensbeobachtung. Im Gesundheits-Coaching gibt es jedoch neue Technologien, die zur Evaluation sehr einfach genutzt werden können.

Teil III (Konzepte) liefert eine Darstellung unterschiedlicher Ansätze und Konzepte im Coaching. Eröffnet wird dieser Teil mit einer Einführung über grundlegende Coaching-Ansätze im Überblick. Als Ansätze nennt die Autorin psychoanalytische, hypnotherapeutische, verhaltenstherapeutische, humanistische, körpertherapeutische und systemische Ansätze. Im Fazit plädiert sie für eine Integration der Coaching-Interventionen verschiedener Ansätze auf der Grundlage neurowissenschaftlicher Theorien. Nach diesem Kapitel werden zwei Ansätze in eigenen Kapiteln vertieft behandelt. Das erste ist Systemisches Coaching, das von manchen Coaches wie ein Qualitätssiegel gesehen und oft für das eigene Marketing verwendet wird. Da nahezu alle Coaches in deutschsprachigen Ländern ihr |12|Coaching als „systemisch“ bezeichnen, ist die Frage naheliegend, ob im Coaching „alles systemisch ist“. Das Kapitel liefert eine aktuelle und differenzierte Zusammenfassung zum Diskurs über diese Frage. Essentials werden...

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